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Hausmittel

Kann die Selbstbehandlung mit Hausmitteln den Besuch beim Zahnarzt ersetzen?

Nelken kauen gegen Zahnschmerzen? Salbei bei Entzündungen im Mund? Petersilie für einen frischen Atem? In sogenannten Hausmitteln stecken Stoffe, die tatsächlich wirken. Vor allem aber geben sie dem Patienten das Gefühl, sein Leiden selbst kurzfristig lindern zu können. Diese Maßnahmen ersetzen jedoch nicht den Besuch beim Zahnarzt, sondern überbrücken lediglich die Zeit bis zum nächsten Termin in der Praxis.

Haben Hausmittel Nebenwirkungen?

Zu beachten: Auch Hausmittel haben Nebenwirkungen. Hausmittel können dazu beitragen, schmerzhafte oder unangenehme Symptome im Mund zu lindern. Sie beseitigen jedoch nicht die Ursachen von Zahnschmerzen, Zahnfleischentzündungen oder Mundgeruch. Um diese zu ergründen, bedarf es einer Untersuchung und der Behandlung beim Zahnarzt. Bei starken Zahnschmerzen am Abend oder am Wochenende hilft der zahnärztliche Notdienst Bayerns.

Können Schlehen bei Entzündungen im Mund helfen?

Schlehenfrüchte enthalten Gerbstoffe, die bei leichten Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut und kleinen Verletzungen im Mund zusammenziehend (adstringierend) wirken und eine Art Schutzfilm bilden. Entzündungen heilen dadurch schneller ab. Schlehenfrüchte können als Tee aufgegossen, als Mundspülung verwendet oder getrocknet gekaut werden. Da Schlehen beim Verzehr eine kleine Menge Blausäure bilden, sind sie für Kleinkinder in großen Mengen bedenklich. Im Zweifelsfall sollte auf eine Anwendung verzichtet werden.

Helfen Gewürznelken bei Zahnschmerzen?

Gewürznelken können Zahnschmerzen kurzfristig lindern. Das bewirkt vor allem der in Nelken enthaltene Stoff Eugenol. Nelken betäuben örtlich, stillen die Schmerzen oberflächlich und wirken antibakteriell sowie entzündungshemmend. Gewürznelken können gekaut oder gelutscht werden. Nelkenöl wirkt am besten, wenn es mit einem Wattestäbchen auf den betroffenen Bereich aufgetragen wird. Menschen mit empfindlicher Mundschleimhaut sollten jedoch sehr vorsichtig bei der Anwendung sein, denn Nelken können die Schleimhaut reizen. Im Zweifelsfall sollte auf eine Anwendung verzichtet werden.

Hilft Ingwer gegen Mundgeruch?

Ingwer kann gegen schlechten Atem helfen. Die Knolle enthält den Stoff 6-Gingerol, der ihr seine Schärfe verleiht. Dieses Scharfmittel aktiviert ein Speichelenzym, das übelriechende Substanzen (Schwefelverbindungen) abbaut. Ingwer sorgt zum Beispiel in Form von Tee innerhalb kurzer Zeit für frischeren Atem und kann den Nachgeschmack von Lebensmitteln wie Kaffee vermindern.

Kann Salbei Entzündungen lindern?

Salbei hilft bei Zahnfleischentzündungen. Die darin enthaltene Rosmarinsäure hat antivirale, antibakterielle und entzündungshemmende Eigenschaften. Ebenfalls entzündungshemmend wirken Rosmarinblätter, Kamille, Melisse oder Lavendel. Ein weiterer Bestandteil von Salbei, das Thujon, verringert die Schmerzwahrnehmung. Vorsicht: Da Thujon ein Nervengift ist, kann es – in höherer Dosierung eingenommen – als Nebenwirkung zum Beispiel zu Krämpfen führen. Im Zweifelsfall sollte auf eine Anwendung verzichtet werden.

Bekämpft Petersilie Mundgeruch?

Auch gegen Mundgeruch ist ein Kraut gewachsen. Die Petersilie neutralisiert zum Beispiel Zwiebelgeruch aus dem Mund. Dafür ist der in der Petersilie enthaltene Stoff Chlorophyll verantwortlich. Petersilie kann zum Beispiel gekaut werden – anstelle eines Zahnkaugummis. Vorsicht: In seltenen Fällen reagieren die Schleimhäute auf Petersilie allergisch. Schwangeren wird vom Gebrauch der Petersilie als Heilmittel abgeraten.

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